Der Klimawandel ist aktuell eine der dringendsten Herausforderungen, mit der wir alle konfrontiert sind. Der Ruf nach nachhaltigen Geschäftspraktiken hat sich zu einem entscheidenden Thema in der digitalen Werbung entwickelt. Wir alle sind, sowohl auf persönlicher als auch auf geschäftlicher Ebene, stehen in der Verantwortung, den Klimanotstand aktiv anzugehen.
Auch für das wirtschaftliche Wachstum ist die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu einer Notwendigkeit geworden. Verbraucher verlangen von Unternehmen, dass sie Verantwortung übernehmen und sie stimmen mit ihrem Geld ab. Unternehmen müssen sowohl sich selbst als auch ihre Lieferanten und Partner in die Pflicht nehmen, um einen echten Wandel herbeizuführen. Was das bedeutet sehen wir aktuell: Im letzten Jahr wurde in immer mehr Ausschreibungen Informationen zu Nachhaltigkeitspraktiken gefordert.
Viele Unternehmen und Organisationen arbeiten daran, die Branche dabei zu unterstützen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ich habe mit Führungskräften von Ad Net Zero, Scope3 und IAB Tech Lab (Videos auf Englisch) über praktische Maßnahmen gesprochen, die Unternehmen heute ergreifen können, um die Nachhaltigkeit in der Werbung, für ihr Unternehmen und das gesamte Ökosystem zu beschleunigen.
Was heute getan werden kann, um Werbung nachhaltig zu machen
1. Wo stehen Sie heute?
John Osborn, US Director von Ad Net Zero, empfiehlt, sich zunächst einen Überblick über den aktuellen CO²-Fußabdruck des Unternehmens zu verschaffen, insbesondere in Bereichen, die hohe Emissionen verursachen, wie Reisen, Produktion, digitale Medien und Veranstaltungen.
Es gibt heute Unternehmen und Tools, die bei diesen Berechnungen helfen. Der CO²-Rechner von AdGreen hilft beispielsweise dabei, die mit der Anzeigenproduktion verbundenen Emissionen über den gesamten Lebenszyklus der Produktion einer bestimmten Werbekampagne zu messen.
Die Zusammenstellung dieser Daten und das Wissen über den aktuellen Stand der Dinge liefert dann eine Grundlage, anhand derer man mit der Verringerung der Emissionen im eigenen Unternehmen beginnen kann.
2. In grüne Medien investieren
Der Aufbau eines nachhaltigen, effizienten und ethischen Werbeökosystems beginnt mit der Senkung der Ressourcenverschwendung und der Reduzierung unnötiger Schritte in der programmatischen Supply Chain. Laut Brian O’Kelley, Mitbegründer und CEO von Scope3, sind Investitionen in grüne Medien ein guter Anfang (Video auf Englisch).
Der Kauf von grünen Medienquellen hilft dabei, ineffiziente Angebote zu eliminieren, wie zum Beispiel für Werbezwecke hergestelltes Inventar oder Websites mit Tausenden von programmatischen Partnern. So können Medieninvestitionen optimal genutzt und die für die Auslieferung einer Anzeige erforderlichen Emissionen reduziert werden. Unsere Green Inventory Packages, die von Scope3 unterstützt werden, sind eine einfache und schnelle Möglichkeit, in klimaneutrale Medien zu investieren und damit Fortschritte auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel zu machen.
3. Eine effiziente und nachhaltige Supply Chain schaffen
Komplexe Supply Chains sind eine der Hauptursachen für programmatische Emissionen und ein Thema, auf das sich das IAB Tech Lab konzentriert. Tony Katsur, CEO des IAB Tech Lab, empfiehlt die Einhaltung einiger Best Practices für nachhaltigere Supply Paths (Video auf Englisch).
Die Global Placement ID (GPID) und SupplyChain Objects können dabei helfen, bestehende Supply Paths zu überprüfen, zeigen an, wie oft Impressionen verarbeitet werden und wie die Effizienz erhöht werden kann. Die Einhaltung von Standards wie ads.txt und sellers.json, die ursprünglich zur Betrugsbekämpfung entwickelt wurden, kann auch dabei helfen, eine effizientere Supply Chain zu managen.
4. OpenRTB 2.6 für Werbung im Streaming TV
Die Nutzung von OpenRTB 2.6, ein weiterer Branchenstandard, der vom IAB Tech Lab veröffentlicht wurde, hat ebenfalls Vorteile für die Nachhaltigkeit. OpenRTB 2.6 führt neue Ad-Podding-Funktionen ein, die programmatische Transaktionen im Streaming TV effizienter machen und letztlich den CO²-Fußabdruck verkleinern. Eine Studie, die wir in Zusammenarbeit mit Publica, The Trade Desk und Scope3 durchgeführt haben, hat ergeben, dass die CO²-Emissionen bei der Anzeigenauswahl nach der Einführung von OpenRTB 2.6 im Streaming TV um 84 % gesunken sind.
Diese Studie zeigt, welchen Wert OpenRTB 2.6 für die Branche hat. Um den Nutzen der Nachhaltigkeit voll auszuschöpfen, müssen alle in der Branche OpenRTB 2.6 übernehmen und Ad-Podding unterstützen.
5. Branchenübergreifende Zusammenarbeit
Programmatic ist eine komplexe Branche. Das bedeutet, dass nur einen Weg gibt, den nachhaltigen Wandel zu beschleunigen (Video auf Englisch) und eine echte Netto-Null-Lösung zu finden: kollektives Handeln und Zusammenarbeit. Schließlich betrifft der Klimanotstand jeden von uns.
Wir bei Index Exchange sind uns dessen bewusst und arbeiten eng mit Branchenorganisationen zusammen, um Teil der Lösung bei der Einführung einheitlicher Standards und Messungen zu sein, die letztlich den Wandel vorantreiben. Wir sind alle gemeinsam auf dieser Reise. Indem wir zusammenkommen, um voneinander zu lernen, zu innovieren und zu handeln, können wir die gesamte Branche voranbringen.
Fortschritte messen und überwachen
Wie das Sprichwort schon sagt, man kann nicht steuern, was man nicht messen kann. Das IAB Tech Lab arbeitet mit anderen Organisationen wie dem IAB, GARM, Ad Net Zero, IMPACT+, Good-Loop und Scope3 zusammen, um eine Reihe von Messwerten zu entwickeln, anhand derer die Branche messen kann, wie umweltfreundlich deren Supply Chain in der Werbung ist.
Angesichts der zunehmenden Dringlichkeit, den ökologischen Fußabdruck der Branche zu verringern, ist jedoch Fortschritt statt Perfektion gefragt. Jedes Unternehmen kann schon heute Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz und zur Verringerung der Emissionen identifizieren, so dass wir die ersten Schritte nach vorne machen können.
Am wichtigsten ist jedoch, dass ein wirksamer Fortschritt auf das eigene Unternehmen abgestimmt ist. „Das Ziel eines jeden Unternehmens ist es, zu wachsen, hervorragende Produkte hervorzubringen, Kundinnen und Kunden zu begeistern und dies so nachhaltig wie möglich zu tun“, sagte O’Kelley.
Der Weg zu einer nachhaltigen Zukunft
Die Dringlichkeit, den Klimanotstand anzugehen, ist größer denn je, und die Branche muss schneller handeln. Wie Osborn mit Verweis auf die jüngsten extremen Wetterereignisse sagte: „Wir stehen hier unter Zeitdruck. Wir müssen vorankommen.“
Die Verantwortung, die Nachhaltigkeit in der Werbung zu verbessern, liegt auf den Schultern aller Akteure innerhalb des Ökosystems. Indem wir sofort Maßnahmen ergreifen, um Ineffizienzen zu reduzieren, die neuesten Branchenstandards zu übernehmen und die Zusammenarbeit zu fördern, können wir alle zu einer grüneren und nachhaltigeren Zukunft beitragen.
Erfahren Sie mehr über Nachhaltigkeit bei Index Exchange und unser Engagement für Investitionen in eine nachhaltige und klimabewusste Zukunft.
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