In unserer neuen Blog-Reihe „Behind the Tech“ (Ein Blick hinter die Technik) werfen wir einen Blick hinter die Kulissen unseres Ingenieurteams, um zu erfahren, wie sie Herausforderungen im Streaming-TV und in der Ad Tech-Welt lösen, mit der Branche zusammenarbeiten und unsere Exchange weiterentwickeln.
Zum Auftakt werfen wir einen Blick darauf, wie unser Technikteam unsere Exchange verbessert, um Streaming-TV zu unterstützen und die Effizienz und Leistung zu steigern. Ich habe mich mit Luke Corrigall, Director of Engineering bei Index Exchange und stellvertretender Vorsitzender des Prebid.js-Komitees, zusammengesetzt, um mehr über das enorme Ausmaß von Programmatic im Streaming-TV zu erfahren, über die Funktionen, die wir entwickeln, und darüber, worauf wir uns in Zukunft konzentrieren werden.
Kylie Denk: Streaming-TV hat sich parallel zu den steigenden Zuschauerzahlen schnell verbreitet. Welche Funktionen haben wir entwickelt, um Media Owner und Werbetreibende dabei zu unterstützen, das volle Potenzial von Programmatic im Streaming auszuschöpfen?
Luke Corrigall: Vor ein paar Jahren hat sich unser gesamtes Technikteam zusammengetan, um unsere programmatische Exchange neu zu gestalten. Die Modernisierung unserer Exchange verbesserte die Effizienz und ermöglichte es uns, über verschiedene Channels, einschließlich Streaming-TV, zu skalieren und zu innovieren.
Wir waren auch führend bei der Entwicklung neuer Branchenstandards zur Verbesserung von Programmatic im Streaming-TV. Zum Beispiel arbeiten unsere Produkt- und Entwicklungsleiter mit dem IAB Tech Lab und anderen in der Branche zusammen, um Standards wie das OpenRTB 2.6 Protokoll zu definieren und zu entwickeln. Es wurde erstmals 2022 veröffentlicht und führte neue Funktionen ein, um einige der häufigsten Probleme im Streaming-TV zu lösen, wie z.B. Ad-Podding, und wir haben seitdem gemeinsam an weiteren Funktionen für das Protokoll gearbeitet.
Um diesen entscheidenden Fortschritt näher zu erläutern: Ad Pods sind Gruppen von Anzeigen, die wie eine herkömmliche Werbeunterbrechung hintereinander laufen. Vor OpenRTB 2.6 wurde jede Anzeige innerhalb eines Pods separat auktioniert. Das bedeutete nicht nur eine riesige Menge an individuellen Bid Requests, sondern erschwerte es auch, frustrierende Zuschauererlebnisse wie sich wiederholende Anzeigen zu verhindern.
Media Owner haben jetzt mehr Flexibilität und Kontrolle darüber, wie sie ihre Ad Pods zusammenstellen, und können einzelne Anzeigenplätze in einem einzigen Bid Request zusammenfassen. Buyer können eine Reihe gut durchdachter Gebote zurückschicken, ohne dass es zu Doppelungen oder Wettbewerbskonflikten kommt. Das Transaktionsvolumen wird stark reduziert, was die Effizienz erhöht.
Die Definition eines Branchenstandards ist nur der erste Schritt – die Ergebnisse kommen, wenn die Akzeptanz eine kritische Masse erreicht. Sobald das OpenRTB 2.6 vom IAB Tech Lab zur Implementierung freigegeben wurde, machten sich unsere Teams an die Arbeit, um die Unterstützung für Ad Podding und andere Funktionen zu entwickeln. Unsere modernisierte Infrastruktur gab uns die Grundlage, die wir brauchten, um schnell voranzukommen. Und da wir weiterhin mit dem IAB Tech Lab zusammenarbeiten, um das Protokoll weiterzuentwickeln, werden wir auch unsere Exchange verbessern, um neue Funktionen zu unterstützen.
KD: Jeden Tag lösen unsere Ingenieurteams Herausforderungen im Bereich Streaming TV und Programmatic. Welche Technologien setzt ihr ein, um unsere Infrastruktur effizienter zu gestalten und zu vergrößern?
LC: Jeden Tag senden wir bei Index Exchange 1,3 Billionen Bid Requests an Media Buyer – und wir müssen die Antworten in weniger als 200 Millisekunden an unsere Publisher-Partner zurückschicken. Das Ausmaß und die Komplexität dessen, was in diesem kurzen Zeitfenster passiert, ist erstaunlich und wir brauchen die programmatische Infrastruktur, um es zu unterstützen.
Wir verwenden Go intensiv für unsere Backend-Infrastruktur, da es eine gute Balance zwischen Geschwindigkeit und der Möglichkeit für unsere Entwickler bietet, in einer konsistenten Umgebung zu arbeiten, die Gleichzeitigkeit effizient handhabt.
Die Arbeit an Systemen in dieser Größenordnung und mit diesen Latenzen erfordert auch eine Menge Einfallsreichtum, Analysen und Zusammenarbeit innerhalb unseres Ingenieurteams. Wir beginnen mit Innovation und ermutigen jeden, eine neue Idee vorzuschlagen und mit ihr zu experimentieren. Wenn der Ansatz vielversprechend ist, teilen wir ihn mit anderen und holen uns Feedback dazu ein, um ihn zu verfeinern.
Dieser Prozess ermöglicht es uns, neue Ideen schnell auszuprobieren, sie aber auch richtig zu entwickeln, wenn sie im großen Stil im Internet betrieben werden sollen.
KD: Welche Auswirkungen haben unsere Fortschritte, an denen wir arbeiten?
LC: Wir setzen alles daran, die Effizienz und Leistung zu steigern. Wir haben nicht nur die Standards der Branche beschleunigt, sondern auch in Machine Learning investiert, um den enormen Umfang unserer Exchange zu bewältigen, und kontinuierliche Upgrades vorgenommen, wie zum Beispiel eine neue Hardwarespezifikation, die mit dem dreifachen Durchsatz und der Hälfte des Stromverbrauchs arbeitet.
Unsere Arbeit zur Ermöglichung von Ad-Podding hat auch zu erheblichen Effizienzsteigerungen und einer Verringerung der Rechenleistung und der Emissionen geführt, was einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit hat. Eine Studie, die wir zusammen mit Publica und The Trade Desk durchgeführt haben, ergab, dass Pod-Bidding die Kohlenstoffemissionen bei der Anzeigenauswahl um 84 % reduziert.
All diese Fortschritte bedeuten mehr Effizienz und Mehrwert für unsere Kunden. Werbetreibende sehen eine verbesserte Leistung und Media Owner maximieren ihre Einnahmen, wodurch wiederum mehr Inhalte für Verbraucher finanziert werden.
KD: Das Streaming-TV-Ökosystem entwickelt sich und wächst schnell. Auf welche Herausforderungen konzentriert ihr euch jetzt, und was macht euch neugierig auf die Zukunft?
LC: Unsere Teams arbeiten zusammen, um herauszufinden, wie wir die Herausforderungen der programmatischen Werbung im Live-Streaming-TV lösen können. Da immer mehr Live-Programme auf Streaming umgestellt werden – Sportevents wie die Olympischen Spiele und Nachrichten, insbesondere die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen – gibt es in diesem Bereich ein großes Wachstumspotenzial, aber es gibt auch viele unbeantwortete Fragen.
Eine Frage, die wir uns stellen, ist, wie wir mit unseren Partnern auf der Demand-Seite zusammenarbeiten können, um das hohe Volumen an Traffic bei Live-Events zu bewältigen.
Dank unserer auf Machine Learning basierenden Traffic-Optimierung, die wir seit der Übernahme von Rivr weiter ausgebaut haben, sind wir bei Index gut gerüstet, um dieses Volumen schnell und effizient zu bewältigen. Außerdem haben wir unsere umweltfreundlichen Rechenzentren weiter ausgebaut, um täglich mehr als 400 Milliarden Auktionen zu verarbeiten, und eine noch höhere Zahl ist in Sicht.
Die zweite Frage ergibt sich aus der Unvorhersehbarkeit der Events. Werbeunterbrechungen können ungeplant sein, wie zum Beispiel beim Sport während einer Auszeit oder Spielpause. Können wir Media Owner dabei unterstützen, die notwendigen Daten früher zu erfassen, damit wir den Werbetreibenden und den Zuschauern das beste Erlebnis bieten können, wenn sich diese Möglichkeiten ergeben?
Die Expansion in diesem Markt wird erst mal weiterhin rasant sein. Wir freuen uns darauf, die Herausforderungen im Streaming-TV weiter zu lösen und sind bereit, innovative Lösungen zu liefern, die die Branche voranbringen.
Wenn Sie sich für die Lösung von Herausforderungen im Bereich Streaming-TV und darüber hinaus begeistern können, möchten wir von Ihnen hören. Erfahren Sie mehr über die Arbeit bei Index Exchange und sehen Sie sich unsere offenen Stellen an.
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